8.09.2021 / Europäisches Team verteidigt Solheim Cup
Historische Wendung beim Junior Solheim Cup
Der Solheim Cup war in diesem Jahr extrem erfolgreich für das Team Europe.
Bei den Damen, die im Inverness Club in Toledo/Ohio an den Start gingen, war erstmals Sophia Popov aus dem Elite Team Germany mit dabei. Mit 15:13 gewann Europa zum zweiten Mal in Folge und verteidigte so den Titel. Auch für die jüngeren Teilnehmerinnen am PING Junior Solheim Cup, der zuvor im Sylvania Country Club ausgetragen wurde, stand am Ende der Sieg des europäischen Teams. Die Mannschaft um Kapitänin Annika Sörenstam gewann mit 13:11 gegen die Juniorinnen aus den USA.
Das Team Europe gewinnt den Solheim Cup gegen die USA auf amerikanischem Boden.
(Foto: LET/Tristan Jones)
Frühe Siege in den Einzeln legen den Grundstein zum Erfolg
Durch den Erfolg der Damen im Inverness Club von Toledo verkürzt Sophia Popov mit dem Team Europe in der Gesamtbilanz des Solheim Cups auf 7:10 gegen das Team USA. In den Klassischen Vierern der ersten Session hatte Europa drei Matches gewonnen und eines geteilt. In den weiteren Partien lagen die beiden Mannschaften nahezu gleich auf, so dass das europäische Team mit einer 9:7-Führung in den Finaltag startete. In den ersten sieben Einzel-Matches holte nur Olympia-Siegerin Nelly Korda einen ganzen Punkt für die USA. Nach vier Siegen für Europa und zwei geteilten Matches war dann klar, dass Europa den Pokal wieder mit nach Hause nehmen darf. Am Ende hieß es 15:13 für Team Europe.
Sophia Popov mit kämpferischen Leistungen
Bei ihrem Debüt zeigte Sophia Popov, die als fünfte Deutsche bei einem Solheim Cup für Europa antrat, eine kämpferische Leistung. Bei ihrem ersten Einsatz spielte sie an der Seite von Carlota Ciganda im Vierball. Popov hielt die Begegnung gegen Jennifer Kupcho und Lizette Salas lange mit wichtigen Birdies offen, doch am Ende gewannen die USA mit 1auf. Am zweiten Wettkampftag brachten Popov und die Französin Celine Boutier im Vierball jeweils vier Birdies unter. Dreimal reichten diese zu Lochgewinnen, doch Yealimi Noh und Mina Harigae legten für die USA nach und setzten sich letztlich mit 3&1 durch.
Am Finaltag führte Megan Khang im Einzel gegen Popov nach acht Bahnen mit 6auf. Die Spielerin des GC St. Leon-Rot kämpfte sich noch einmal mit drei Lochgewinnen in Folge zurück, doch am Ende ging der Punkt mit 3&2 an die USA.
„Wir freuen uns alle unglaublich, als Team den Solheim Cup gewonnen zu haben. Unser Teamgeist hat im Endeffekt den Unterschied gemacht sowie die enge Freundschaft zwischen allen Spielerinnen. In den USA gewinnen zu können, macht es doppelt schön“, freute sich die 28-jährige Olympionikin Sophia Popov über den 15:13 Gesamtsieg.
Ergebnisse Vierball:
Jennifer Kupcho/Lizette Salas vs. Sophia Popov/Carlota Ciganda 1auf
Yealimi Noh/Mina Harigae vs. Sophia Popov/Celine Boutier 3&1
Ergebnis Einzel:
Megan Khang vs. Sophia Popov 3&2
Historische Wendung bei den Mädchen
Das europäische Team hat im PING Junior Solheim Cup ein beeindruckendes Comeback geschafft. Die U18-Mädchen aus Europa gewannen am Ende acht der zwölf Einzel und teilten zwei weitere Matches. Dies reichte, um aus einem 4:8-Rückstand einen 13:11-Sieg zu machen. Die Deutschen Spielerinnen hatten einen großen Anteil am Erfolg der Mannschaft aus Europa. So holte Helen Briem vom Stuttgarter GC am ersten Tag mit Savannah de Bock (Belgien) im Vierball mit 5&3 einen Punkt und im Vierer marschierte Paula Schulz-Hanßen vom GC St. Leon-Rot mit der Dänin Amalie Leth-Nissen zu einem glatten 6&5-Sieg. Insgesamt lag das europäische Team, bei dem Mädchen-Bundestrainer Sebastian Rühl als einer der Vize-Kapitäne dabei war, nach den Vierern zwar mit 4:8 zurück, doch der Finaltag brachte die überraschende Wendung, die Marcus Neumann, Vorstand Sport im DGV, als „sensationellste Golfnachricht seit ganz langer Zeit“ bezeichnete.
Paula Schulz-Hanßen gewann ihr Match gegen Catherine Rao. Mit zwei Birdies in der Endphase ließ die Europameisterin von 2020 beim 2&1-Sieg ihrer Kontrahentin keine Chance mehr, nochmals zu reagieren. „Es war der beste Moment der Woche, mein Match vor Annika Sörenstam zu gewinnen“, war Paula Schulz-Hanßen nach dem Triumph voller Euphorie.
Helen Briem vom Stuttgarter GC Solitude krönte ihren ersten Auftritt mit einem glatten Sieg. Gegen Alexa Pano ging die Schwäbin aus dem Junior Team Germany früh in Führung und überließ ihrer Gegnerin nur zwei Lochgewinne. Mit 4&3 fiel der Sieg deutlich aus. „Ab Bahn 7 wurde es ein richtig gutes Match. Wir haben oft mit Birdies Löcher geteilt. Es ist unfassbar, dass wir als Team das noch gedreht haben. Ich bin so unfassbar stolz“, jubelte Helen Briem nach diesem Sieg.
Sebastian Rühl zeigte sich von der Wendung begeistert: „Als im Livescoring erstmals alles blau aufleuchtete, war das ein großer Augenblick. Das war auf amerikanischem Boden ein historischer Tag! Paula Schulz-Hanßen hat eine tolle Leistung gezeigt, ist hier ein bisschen das Gesicht der europäischen Mannschaft geworden und im Matchplay macht es für keinen Gegner Spaß, gegen Helen Briem zu spielen.“
Marcus Neumann, Vorstand Sport des Deutschen Golf Verbandes, verfolgte das Turnier Pandemie-bedingt aus der Ferne: „War das ein episches Comeback! Und Golfdeutschland ist ein maßgeblicher Teil davon!“
Ergebnisse Vierball:
Yana Wilson/Catherine Rao vs. Paula Schulz-Hanßen/ Amalie Leth-Nissen 3&1
Helen Briem/Savannah de Bock vs. Avery Zweig/Sara Im 5&3
Ergebnisse Vierer:
Paula Schulz-Hanßen/ Amalie Leth-Nissen vs. Bailey Shoemaker/Sara Im 6&5
Katie Li/Kelly Xu vs. Helen Briem/Savannah de Bock 2&1
Ergebnisse Einzel:
Paula Schulz-Hanßen vs. Catherine Rao 2&1
Helen Briem vs. Alexa Pano 4&3
Endstand: 13:11 für Europa
Golf Team Germany
Das seit 2013 bestehende Golf Team Germany umfasst die besten Golfspieler Deutschlands. Als Teil der Vision Gold, das Leitbild und Leistungssportprogramm des DGV, kämpfen Amateure und Tourspieler erstmals gemeinsam für ein Ziel: Sie wollen eine Medaille bei den Olympischen Spielen gewinnen. Das Golf Team Germany setzt sich aus dem Elite Team, dem National Team und dem Junior Team zusammen und wird von der PGA of Germany unterstützt. Jeweils zwei Damen und zwei Herren werden vom DGV dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zur Nominierung für die Olympischen Spiele vorgeschlagen. Das Elite Team Germany umfasst Spieler mit einer kurzfristigen Olympiaperspektive. Das National Team Germany stellt Amateure bis maximal 23 Jahre mit aktueller EM- und WM-Perspektive sowie Tourspieler mit mittelfristiger Perspektive auf eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen. Für das Junior Team werden Amateure bis 18 Jahre nominiert, die eine langfristige Olympiaperspektive und eine kurz- bis mittelfristige EM- und WM-Perspektive besitzen.